Erreger

Die erstmals im Dezember 2019 in Wuhan, China festgestellte Lungenerkrankung, Covid-19 (abgekürzt aus dem Englischen: Corona Virus Disease 2019) wird durch das "neuartige" Coronavirus (Sars-CoV-2) hervorgerufen.

Der Namensgeber des Erregers, die Coronavirus-Studiengruppe des Internationalen Komitees zur Taxonomie von Viren (International Committee on Taxonomy of Viruses) bezieht sich mit dem Namen Sars-CoV-2 auf die sehr enge Verwandtschaft zum Sars-Virus (Sars-CoV), an dem 2002/2003 Hunderte Menschen gestorben waren. Die Viren sind Experten zufolge Varianten ein und derselben Virusart.

Jedoch hat sich der Virus seit der ersten Entdeckung weiterentwickelt und ist weltweit in ca. 250 verschiedene Unterarten mutiert. Durch die Nachverfolgung dieser „strains“ lässt sich auch die weltweite Infektionskette zumindest teilweise nachkonstruieren, hier eine Visualisierung des Zeitraumes Dezember 2019 - April 2020.

Abb.10: Mutation des SARS-CoV-2 Virus und weltweite Ausbreitung

Ansteckungsweg

Die Übertragung erfolgt vorrangig über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges einer anderen Person aufgenommen werden (Tröpfcheninfektion). Daneben sind Schmierinfektionen möglich, bei denen Viren auf Oberflächen gelangen und von dort über die Hände beim Berühren des Gesichts auf die Schleimhäute übertragen werden.

Von Übertragungen über Aerosole und Tiere wurde berichtet jedoch konnten diese in Studien bisher nicht statistisch relevant bestätigt werden, und erscheinen daher unwahrscheinlich.

Symptome (auch die jeweilige Häufigkeit)

Häufig genannte Symptome:

Für Deutschland

Symptom Relative Häufigkeit
Husten 51 %
Fieber 42 %
Schnupfen 22 %
Pneumonie 2 %

Abb.10: Relative Häufigkeit Symptome, RKI, Stand 15.04.2020

Weitere Symptome: Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Apathie, Somnolenz.

Einige Studien verweisen auf meist plötzlich auftretende Beeinträchtigung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Laut einer Studie aus Belgien waren 88 % der 417 untersuchten Patienten von einer Geschmacksstörung betroffen und 86 % von einer Geruchsstörung.

Weltweit

Symptom Relative Häufigkeit
Fieber 87,9 %
Trockener Husten 67,7 %
Unwohlsein und Ermüdung 38,1 %
Erhöhte Speichelproduktion 33,4 %
Kurzatmigkeit 18,6 %
Muskel- oder Gelenkschmerz 14,8 %
Halsschmerzen 13,9 %
Kopfschmerz 13,6 %
Schüttelfrost 11,4 %
Übelkeit und Erbrechen 5,0 %
Schnupfen 4,8 %
Durchfall 3,7 %
Bluthusten 0,9 %
Schwellung der Bindehaut 0,8 %

Abb.11: Relative Häufigkeit der Symptome, WHO, Stand 20.02.2020, basierend auf ca 50 Tausend Fälle in China)

Zur Visualisierung der Symptome hier eine 3D Animation, die Häufigkeit der Symptome bezieht sich auf Angaben der WHO, Stand März 2020.

Abb.12: 3D Animation Symptome COVID-19 (% Angaben WHO, März 2020

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen, beträgt 2 bis 14 Tage, im Durchschnitt jedoch 5-6 Tage. Deshalb werden Verdachtsfälle zwei Wochen isoliert. Die Inkubationszeit beim neuen Coronavirus könnte Analysen zufolge in seltenen Fällen sogar bis zu 24 Tage betragen und damit 10 Tage mehr als bisher angenommen.

Verlauf bzw. Verlaufsformen, Komplikationen

Stand 15.04.2020 verlaufen ungefähr 80% der gemeldeten Erkrankungen in Deutschland mild bis moderat. Dabei muss berücksichtigt werden, daß es wahrscheinlich eine grosse Anzahl ungemeldeter Fälle gibt, da der Krankheitsverlauf asymptomatisch sein kann, der Infizierte also aufgrund fehlender Symptome seine Krankheit gar nicht bemerkt, und daher auch nicht getestet und gemeldet wird. Zwei Studien lassen darauf schließen, daß es ein 10 - 20 faches der gemeldeten Fälle geben kann.

Bei circa 20% der Erkrankten kommt es nach 7-10 Tagen zu einer Verschlechterung, typischerweise mit Atemnot und Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff. Ungefähr 5% der Patienten muss intensivmedizinisch behandelt werden, 4% müssen künstlich beatmet werden, und leider versterben zwischen 0,5 - 1% der Patienten.

Zu den Risikofaktoren für einen schweren Verlauf zählen unter anderem das Alter (87 % der in Deutschland an COVID-19 Verstorbenen waren 70 Jahre alt oder älter), das Rauchen, starkes Übergewicht, Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, chronische Lungenerkrankungen, chronische Lebererkrankungen, Zuckerkrankheit, Krebserkrankung, und aufgrund von Krankheit oder Behandlung geschwächtem Immunsystem.

Behandlung/Therapie und Therapieansätze

Behandlung/Therapie:

Eine spezielle Therapie für die Erkrankung gibt es derzeit nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung.

Stand 16.04.2020 sind mehrere antiviralen Therapieansätze in Untersuchung, die Liste der Wirkstoffe, die untersucht werden sollen, reicht von immunmodulierenden Ansätzen mit Immunglobulinen, Interferon, Thalidomid und Glukokortikoiden bis hin zur Therapie mit Virustatika wie Oseltamivir, Darunavir und Umifenovir, welches in Russland zur Behandlung der Influenza entwickelt wurde

Abb.13: Antivirale Therapieansätze, Quelle Deutsches Ärtzeblatt, März 2020

Impfstoff:

Obwohl im Zusammenhang mit vorherigen Epidemien, wie SARS oder MERS, Impfstrategien entwickelt wurden, ist bisher kein Impfstoff gegen Coronavirus-Infektionen verfügbar. Mögliche Impfstoffe richten sich gegen die Proteine des Virus. Insbesondere das „spike“(S)-Protein ist als mögliches Impfantigen von Interesse, da es entscheidend an der Ausbreitung beteiligt ist. Mehrere Arten von Vakzinen können unterschieden werden: Sie könnten inaktivierte Viren enthalten, die neutralisierende Antikörper induzieren; möglich erscheint auch die Verabreichung von RNA- oder DNA-basierten Impfstoffen, wobei die Nukleinsäuren für das S-Protein kodieren. In diesen Fällen stellt der menschliche Organismus das Protein her, wodurch eine Immunantwort induziert wird.

Derzeitiger Stand:

Hier der aktuelle Stand an gemeldeten Infektionen und Fällen:

Infektionen weltweit

Abb.14: 23degrees.io mit Daten der Johns Hopkins University

Todesfälle

Abb.15: 23degrees.io mit Daten der Johns Hopkins University

Infektionen nach Land

Abb.16: 23degrees.io mit Daten der Johns Hopkins University

Todesfälle nach Land

Abb.17: 23degrees.io mit Daten der Johns Hopkins University

Todesfälle nach Land im Zeitverlauf

Abb.18: 23degrees.io mit Daten der Johns Hopkins University

PCR Testverfahren